Wo – in Obersülzen – ist dieses Foto aufgenommen? Das ist eine interessante Frage, besonders an die alteingesessenen, protestantischen Obersülzer.

01_Kirchenbank.w

Wie jedes Jahr muss die Putzkolonne unserer kleinen Naturschutzgruppe (heuer so um die 220 Jahre alt) hier entlang, um über eine 5 m hohe, enge 30 Grad steile Treppe mit Besen, Eimern, Kabeltrommel, Leuchten, Gummihandschuhen und Mundschutz. auf den großen Kirchenboden zu gelangen, an dessen Ende der große Schleiereulenkasten steht, der in den vergangenen Jahren von Schleiereulen und Dohlen heiß umkämpft war.

In diesem Jahr haben die Schleiereulen gewonnen. Das staubige Nistmaterial  bestand aus Ästen und nicht wie bei den Dohlen aus chaotisch zusammen getragenen und wirr ausgelegten Ästen, Toilettenpapier, Holzleisten etc.. Offensichtlich mögen es die Schleiereulen etwas wohnlicher.

Im Nistmaterial konnte nicht festgestellt werden, ob die Schleiereulen auch so gewitzt sind, dass sie wie eine untersuchte Starenkolonie in Bayern Scharfgarbe und andere ätherische Ölpflanzen gegen Parasiten eintragen und in das Material einweben.

02.-Kirchenboden.w

Der Abstieg vom dunklen, staubigen Kirchenboden herab eröffnet einen erlösenden Blick in die schöne helle Dorfkirche.

02a.Kirche-von-O.w

Am nächsten Tag war die Witterung ideal – kalt und trocken – zum Sichten und Reinigen der in einer Obersülzer Parklandschaft aufgehängten Nistkästen.

03.-Gruppe.w

Seit dem letzten Jahr hat sich in diesem Gebiet eine ansehnliche, um nicht zu sagen spektakuläre, Fauna niedergelassen.

04.PlTiere.w

Einer ihrer Vertreter verhielt sich ausgesprochen einfühlsam gegenüber einem unserer Begleithunde.

05.-Emmy_Keiler.w

Unerschrocken waltete unsere Gruppe ihres Amtes, sichtete und säuberte die Vielzahl von im Sommer nicht so erfolgreich belegten Nestern.

06.0.Friedel.w

Auch die Vorsitzende musste ihr nestsäuberndes Können unter Beweis stellen.

06.1.-Christiane.w

In halsbrecherischem Gelände wurde kein Wagnis vermieden.

07.-Zaungruppe.w

Felix und sein weißer Kompagnon, deren Haare von den Vögeln kunstvoll in ihre Nester eingewebt werden, bestaunten unsere durchs Unterholz brechende Kavalkade.

08.Pferde.w

Es ist in jedem Jahr reizvoll zu ergründen, welcher Vogel in welchem Nest gebrütet hat. Viel Moos mit einer weich mit Tierhaaren gepolsterten Nistmulde lässt auf Meisen schließen und Kleiber nisten auf trockenen Blättern, gemischt mit Rindenstückchen, der Rotschwanz verkriecht sich in eine Gebälknische unterm Dach – jede Vogelart hat ihre eigenen architektonischen Spezialitäten, sich und der Brut eine sichere Heimstatt zu gestalten.

09.-Nester.alle.w

Der Frühling kündigt sich zaghaft an.

10.Lichtmess18.w

Bilder und Foto-Collagen: H. Wünnenberg