Für das, was sich liest wie der Titel eines Pycho-Thrillers, gibt es eine einfache Erklärung.
In unmittelbarer Nähe befinden sich zwei Schleiereulen-Brutkästen (nicht Schachteln).
Beide wurden in diesem Jahr vom gleichen Schleiereulenpaar in Anspruch genommen, weil die Dohlen – wie in den letzten Jahren – sie nicht störten.
Anfang Juni, am 6.6.20 wurde bereits die erste Brut aus dem Kirchendachkasten, die von der männlichen Eule versorgt wurde, von Jörn Weiß beringt.
Da hatte die Schleiereulenhenne bereits 3 Eier (am 30.5., 2.6., 5.6.) im häuslichen Brutkasten gelegt und im weiteren Verlauf bis zum 15.6.20 noch vier weitere Eier.
Hier ist der Beweis:
In an Mäusen reichen Jahren finden Schleiereulen genügend Nahrung, um zeitlich versetzt, zwei Bruten zu betreuen. Die erste Brut ist noch nicht flügge, dann kann das Schleiereulenweibchen bereits neue Eier legen und ausbrüten, während das Männchen sich um die ersten Nestlinge kümmert.
Bis zum 15.7.20 waren alle 7 Küken aus ihren Eiern geschlüpft.
Wenn es in unserer Nachbarschaft einen Zuwachs von 7 neuen Geschöpfen gibt, erregt das Aufmerksamkeit, besonders wenn es sich um die Beringung der besagten Schachtelbrut handelt.
Hier holt Jörn Weiß alle 7 Küken behutsam aus dem Kasten, …
…um sie behutsam ins Blau einer schwedischen Möbelfirma zu betten.
Die Beringung ließen die kleinen Schleiereulen als nachtaktive Tiere in stoischer Ruhe über sich ergehen. Obwohl: Jörn Weiß wußte aus einer ähnlichen Beringung in Dirmstein zu berichten, dass sich dort eine sehr lebhafte und gestresste kleine Kükenmeute nur sehr schwer dieser Zeremonie unterwerfen wollte.
So eine Kirchturmnähe bleibt auch für Schleiereulen nicht ohne spirituellen Einfluss.
Hier scheinen die frisch beringten sieben kleinen Schleiereulen unter dem Dirigat des Ältesten das berühmte „Schleiereulen-Halleluja“ zu zelebrieren.
Text und Bildzusammenstellung: Wünnnenberg
Die Kamera Cyclone HD wurde von upcam zur Verfügung gestellt.