Keine weiteren Windräder auf dem Grünstädter Berg!

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Das waren noch Zeiten im frühen 16.Jahrhundert als Don Quixote gegen Windmühlen reiten konnte, die er für 30 grimmige Riesen hielt.

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Bild: Wünnenberg

Für uns sind sie zwar wünschenswerte Energie schaffende Riesen, die jedoch nicht an Standorten stehen sollten, die wegen ihrer natürlichen Ressourcen schützenswert sind und bleiben sollten.

Die Diskussionen um die Windenergieanlagen, über das Pro und Kontra, sind vielschichtig. Unstrittig ist jedoch, dass bereits vor der Standortfrage die Umweltverträglichkeit klar festgestellt sein sollte.

Wer sich einen Begriff von der Komplexität der Plazierung einer Windenergieanlage machen will, sollte das Windenergie-Handbuch studieren.

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In ihm wird deutlich, dass der Kampf um eine in die Natur passende Plazierung ein wenig dem Kampf des Don Quichote ähnelt.

Und doch sollte er versucht werden.

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Besuch von ganz oben

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Irgendwo zwischen Beteigeuze und Sirius ca. 1000 Lichtjahre entfernt kann eine sehr entwickelte Zivilisation die Raumzeit so krümmen, dass sich Wurmlöcher ergeben, in denen sich herrlich – in Überlichtgeschwindigkeit – hin und her switchen lässt.

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Corvin Zahn, Institut für Physik, Universität Hildesheim cc-by-sa/2.0/de

Die benötigten ungeheuren Energien werden Schwarzen Löchern entnommen. In diesen Wurmlöchern sind seit bereits viele menschliche Berühmtheiten wie Elias, Moses, Romulus, Christus, Mohammed gen Himmel gefahren und haben sich während ihrer Aufenthalte bei dieser Zivilisation so segensreich ausgewirkt, dass die kluge Bewirtschaftung des Planeten in harmonischem Einklang mit dessen Natur und der des Kosmos als für die Gemeinschaft sinnstiftendes Prinzip gilt.

Insbesondere Christus machte bei seiner Himmelfahrt dort oben Station und vertrieb die Geldwechsler, Beutelschneider, Landräuber und Preisschildbesitzer aus den dortigen Tempelanlagen mit heiligem Furor, was schlagartig alle kriegerischen Auseinandersetzungen zum Erliegen brachte und in den dort lebenden Exoiden das Licht der Erkenntnis entflammte, dass nur uneigennützige Kooperation den Planeten erhalten und weiter entwickeln kann. Das ist nun bereits drei Mutationssprünge her.

Und der Exoid, der in seinem Gefährt hoch oben im Orbit über Obersülzen schwebt, verfügt deshalb für seine Erkundungsmission über außergewöhnliche Fähigkeiten. Während eine andere Art von Exoiden, die in der jüngsten Zeit über vielen französischen Atomkraftwerken gesichtet wurden, überprüfen sollen, ob die menschliche Spezies dabei ist, die Lebensgrundlagen des Planeten irreparabel zu beeinträchtigen, soll unser Exoid erkunden, ob die Daten und Fakten über Acker, Land und Erde Rückschlüsse auf deren Qualität möglich machen. Wie in einem Hologramm kann er alle Daten für seinen Auftrag sowohl mental als auch apparativ blitzschnell durchdringen und in den richtigen Zusammenhang bringen.

So kommt er ohne Anstrengung zu einigen für seinen Auftrag relevanten Daten:

– Weltbevölkerung: Vor 50 Jahren drei Milliarden, heute sieben Milliarden, 2050 neun Milliarden Menschen.

– Seit 1960: „Nahrungsmittelrevolution“ genannt „Grüne Revolution“ mit Industrialisierung der gesamten Nahrungsmittelproduktion und großflächigem Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Mineraldünger.

– Unter einem Hektar Bodenfläche leben 15 Tonnen Bodenlebewesen = Gewicht von 20 Kühen oder 1,5 Kilogramm pro Quadratmeter. Intensivnutzung und Verdichtung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge beeinträchtigen bei 20 bis 25 % der Böden weltweit die Funktionsfähigkeit des Bodens und lassen ihn degradieren.

– In Europa wird vom Boden mehr Kohlenstoff aufgenommen als von Pflanzen. Pflügen und Ernten von Feldfrüchten beschleunigt die Freisetzung von Kohlendioxyd in die Atmosphäre. Böden verlieren die Fähigkeit zur Speicherung  des Kohlenstoffes. Schonende Bewirtschaftungsformen wie eingeschränktes Pflügen, Erosionsschutz durch Pflanzhecken, Baumreihen usw., Gründüngung oder Kompost und Dung finden nicht statt.

Verwirrt starrt unser Exoid auf die überall angebrachten banknotenartigen Fähnchen – auf den Feldern mit Spargel und den Weinbergen besonders große, an den Häusern, den Fahrzeugen, selbst an den Menschen sind diese Etiketten angebracht. Er muss sich erst verbinden mit seiner Planetenbehörde (auch eine so fortgeschrittene Zivilisation benötigt selbstverständlich eine anständige Bürokratie), um zu fragen, ob sich in den dortigen Archiven eine Erklärung für dieses unerklärliche Phänomen befindet. Nach langer Zeit spuckt einer der Quantencomputer unter deutlichem digitalen Kopfschütteln dort oben völlig vergessene Begriffe aus: Preis, Geld, Zins, Bewertung und private Aneignung aller natürlichen Vorgänge und Bestände, Kostenanalyse, BWL, Eigentumsordnung, Landraub, Globalisierung, Alternativlosigkeit …

Der Exoid ist völlig außerstande – obwohl in der dritten Mutationsstufe befindlich -, mit diesen Begriffen zu operieren. So nimmt er simultan die Obersülzer, Soester, Warburger, Magdeburger Bördenböden wahr und stellt fest, dass überall die gleichen industriellen Bewirtschaftungstechniken vorherrschen und wegen des sinkenden Humusgehaltes die natürliche Fruchtbarkeit der Äcker nachlässt, die Erträge also sinken. Der Blick weiter in den Osten gewahrt in Rumänien bunte Preisschilder für Ackerboden (Steigerung um 1817 Prozent in 10 Jahren) und im besonders fruchtbaren, schwarzen Boden der Ukraine wehen besonders große mit Dollarzeichen versehene über der gesamten Agrarstruktur.

Ganz leidenschaftslos stellt unser Exoid fest, dass über lange Zeiträume auf der Erde landwirtschaftliche Strukturen aufgebaut, zentralisiert, rationalisiert, technisiert und  Transportwege auf der ganzen Welt angelegt wurden. Es wurden Kontrollstrukturen, Lagerhäuser, Geschäfte aufgebaut. 70 % des global zur Verfügung stehenden Trinkwassers wird für die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen verwendet, die unterirdischen wasserführenden Schichten werden schneller leer gepumpt, als sie sich wieder auffüllen können.

Zur Herstellung eines Burgers braucht man rund 3000 Liter Wasser. In Großbritannien wurden 2012 fünf Milliarden Burger verzehrt. Das sind 15 Billionen Liter Wasser nur für Burger. Und das allein in Großbritannien.

Das sind so detaillierte Querschnitte, die unser Exoid in Blitzesschnelle durchführt. Ihm bleibt auch nicht verborgen, dass irdische Gehirnforscher feststellten, dass 80 % der Menschen besorgniserregende Meldungen überhaupt nicht verarbeiten können.

Ordentlich – wie von seiner Planetenbehörde vorgeschrieben – stempelt er noch seinen Besuch in Raisting/ Bayern säuberlich ab und beamt sich durch das Wurmloch wieder auf seinen Planeten.

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Sind so kleine Meldungen

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Sind so kleine Meldungen, 16 kleine Zeilen – ganz hinten versteckt in der ZEIT:

„Landwirtschaft: Zurück auf Anfang.“

So eine spektuläre Überschrift, schamhaft versteckt.

Wissenschaftler der Universität Kopenhagen fordern, dass die heutigen Getreidesorten die Eigenschaften ihrer Vorfahren wieder bekommen müssten, da diese robuster gegenüber Schädlingen und Unkraut gewesen seien.

So what!

Allein 2010  wurden 15.000 Tonnen glyphosathaltige Produkte ( 750.000 Tonnen weltweit ) in Acker-, Obst- und Weinbau, in Forstwirtschaft, im Zierpflanzenbereich und in Haus- und Kleingärten mit einem Glyphosatgehalt von weniger als zehn Gramm pro Liter bis zu 450 Gramm gespritzt.

Obwohl in der EU keine RoundupReady (RR) – Pflanzen ( also glyphosatresistent, genmanipuliert ) zugelassen sind, wird Glyphosat doch vermehrt eingesetzt bei der sogenannten Sikkation, dem Abspritzen/Trocknen der Pflanzen ein bis zwei Wochen vor der Ernte (dient der Reifebeschleunigung und vereinfacht die Ernte) und der pfluglosen Bodenbearbeitung nach der Ernte, um Unkräuter, Ausfallraps und Ausfallgetreide abzutöten.

All das ist in Obersülzer Fluren gut zu beobachten.

2012 sollen einer Studie zufolge inzwischen 39 % der Ackerflächen mit Glyphosat behandelt worden sein.(allein Wintergerste davon zu 66 %).

Sehr große Mengen solcher glyphosatbehandelter Gentech-Pflanzen werden (vor allem als Futtermittel) in die EU importiert.

Die 2002 nach der EU-Pestizidrichtlinie 91/414/EWG erteilte Zulassung von Glyphosat sollte nur bis 2012 gelten, wurde von der EU-Kommission aber bis Ende 2015 verlängert

Wie heißt es so schön in der Studie:

„Glyphosat ist nicht nur ein Herbizid, sondern auch ein Ackerbauinstrument. Ein großer Teil der Stoppeln im Ackerbau Deutschlands wird mit Hilfe von glyphosathaltigen Herbiziden gepflegt.

GEHEN SIE WEITER – HIER GIBT ES NICHTS ZU SEHEN – ALLES UNTER KONTROLLE – VÖLLIG UNGEFÄHRLICH FÜR MANN, WEIB, KIND UND MAUS!! – sagt das BfR-Bundesinstitut für Risikobewertung.

Wenn unsereiner Glück hat, gehört man zu den 3 von 7 Menschen in Deutschland, die nicht Glyphosat pinkeln.

Für die 7 anderen: Wegen der Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Inzwischen hat der Getreideanbau wohl die Pflegestufe 3 erreicht – und jetzt heißt es ZURÜCK ZUR NATUR.

Leider geht das – und jetzt kommt das dicke Ende – nur genmanipuliert. Denn: Die oben zitierten Wissenschaftler suchen nach Wegen, wie sie die Gene der natürlichen Weizensorten wieder in deren genmanipulierte Nachfolger applizieren können.

Also – so ungefähr wie das agrarische Ei des Kolumbus: Die Natur wird manipuliert, und wenn sie nicht so funktioniert, wie sie soll, dann wird sie eben wieder zurück manipuliert.

Toll! Da wurde ( zu wessen Nutzen? ) in der EU unter dem Vorwand des Sortenschutzes die Vielfalt des bäuerlichen Saatgutes in der Weise eingeschränkt, dass nur Saatgut, welches in einem Sortenregister eingetragen ist verwendet werden darf. Normierung statt Vielfalt – zu wessen Nutzen? (Hier gut nachzuvollziehen.) Von landwirtschaftlicher Biodiversität kann da wohl nicht mehr die Rede sein.

Sehr zum Nachteil der mittleren und kleinen Landwirte, die abhängig sind von dem – natürlich teuer verkauften – Saatgut.

MACHT EUCH DIE ERDE UNTERTAN – so Gottes Wort. Entweder hat der allmächtige Gott den Menschen in die Freiheit entlassen, auf dass er mache mit dieser, was er wolle ( dann wäre ihm seine Schöpfung gleichgültig ) – oder ihm ist der Mythos des Allmächtigen von Menschen – zu welchem Zweck auch immer – angedichtet worden, und er hat den Glauben an seine Schöpfung verloren und seinen Menschen auf dessen Gedeih und Verderben sich selbst überlassen – in der vagen Hoffnung, dass der selbst zur Erkenntnis der Welt und seiner Natur gelangen möge.

Viel weiter als bis zur geldwerten Ausnutzung und Kolonisierung der Natur und seiner Geschöpfe ( Menschen inbegriffen ) ist der so gottähnliche Homo sapiens anscheinend in seiner Erkenntnis noch nicht vor gedrungen.

Hinter diesem Prinzip der rücksichtslosen Nutznießung stehen nicht dunkle Kräfte, sondern konkrete – aber wohl verborgene – Menschen, deren Kenntnis uns heilsame Erkenntnis wäre.

In unseren politischen und publizistischen Breiten steht ein in dieser Hinsicht neugieriger Mensch bis auf weiteres im Dunkeln.

Möge derweil der allmächtige Gott, wenn er denn so allmächtig ist, diese sorgsam im Dunkeln versteckten 1 – 10 % kleptokratischen Nutznießer mit dem Staub des Geldes so zumüllen, dass sie endlich nach Luft und dem Sinn allen Lebens schnappen müssen.

Pinkeln Sie auch schon Glyphosat?

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Also, sagen Sie mal, was soll das denn mit ihrem Protestplakat, mitten in der belebten Fußgängerzone. Sie machen ja die Menschen scheu!

Geht ruhig weiter, Leute. Alles im grünen Bereich. Kein Grund zur Sorge!

Sie sorgen sich aber? Weil bei Ihnen im Urin Glyphosat festgestellt worden ist? Welches Labor hat denn da gepfuscht? Wo wollen Sie denn Glyphosat aufgeschnappt haben?

Ich soll mich zuerst mal beim BUND sachkundig machen, was Glyphosat überhaupt ist, wie es wirkt, wo es eingesetzt wird.

Das weiß ich ja nun wirklich alles bestens, ich bin gewissermaßen Mister Glyphosat himself – kleiner Scherz … Nein, unterhalten wir uns ernsthaft. Wir leben ja nun mal in einer marktwirtschaftlich verfassten Demokratie. Da kann schließlich jeder eine Meinung haben – aber Fakten muss er liefern….

Was meinen Sie? Wir leben hier in einem Acker-, Reben- und Gartenland, da würde das Zeug großflächig gesprüht … in Deutschland 39 % aller Ackerflächen, 4,3 Millionen Hektar … 5.359 Tonnen in Landwirtschaft und Kleingärten … 2011 … sagt die Bundesregierung?

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 Sie müssen mir jetzt nicht auch noch die Rückseite Ihres Plakates präsentieren.

Geht weiter Leute … alles in Ordnung … keine Gefahr! Alles völlig gefahrlos für Menschen!

Und alles geht ins Grundwasser? Das soll ÖKO-TEST bereits in vielen Mineralwassersorten festgestellt haben? Ja, ja, gut … wir trinken in Deutschland pro Kopf 137 Liter Mineralwasser – weiß ich doch!

Mein lieber Mann! Ich muss Ihnen aber jetzt mal etwas sagen:

Erstens gibt es eine Trinkwasserverordnung, die genaue Grenzwerte festlegt … was? für viele Schadstoffe und deren Cocktails gibt es noch keine Grenzwertfestlegungen? … aber das sage ich doch: Wie wollen Sie daraus dann Glyphosat als Übeltäter dingfest machen?

Zweitens gibt es doch wohl eine Lebensmittelkontrolle in Deutschland – und wenn die nichts feststellen, dann existiert es auch nicht. Schlanker Staat hin, schlanker Staat her.

Ach, gehen Sie mir doch weg! Was soll das denn aussagen, wenn die bei der Untersuchung von Mehl, Haferflocken und Backwaren Glyphosat in 14 von 20 Proben gefunden haben wollen? Da maßt sich ÖKO-TEST ja fast hoheitliche Rechte an, die doch allein die staatlichen Lebensmittelkontrollen ausfüllen sollten.

Woran erinnert Sie das? An welche Wissenschaftler in Staatsdiensten? Mutig sollen die sein? Vom INSTITUT FÜR BAKTERIOLOGIE UND MYKOLOGIE, UNIVERSITÄT LEIPZIG? Haben die keine Angst um ihre Fördermittel? Aber denen geht es ja nur um die toxischen Wirkungen –

(Leute geht doch weiter! Nix toxisch! Für Menschen völlig unschädlich!)

bei Tieren. Na, die Karriere dieser vier Wissenschaftler – natürlich ein Ausländer dabei! – muss man mal im Auge behalten.

Was reden Sie da von einem dazugehörigen MDR-Manuskript? Mitteldeutscher Rundfunk, na … können die Ossis die modernen Pestizide noch immer nicht korrekt dosieren?

Jetzt hören Sie aber nun wirklich auf! Die ominöse SÉRALINI-STUDIE – Krebs bei Ratten -ich bitte Sie! Nicht dieses Niveau bitte!

Schauen Sie mal —jetzt lassen Sie mich auch mal reden! – allein meine Firma, für deren marktwirtschaftliche Integrität ich meine Hände ins Feuer lege, macht allein mit glyphosathaltigen Produkten 2 Milliarden Dollar. WIR SIND WER! Wir haben wirtschaftliche POWER!

Da hängen zigtausende an Arbeitsplätzen und Aktionären dran. Und bedenken Sie: 2010 lieferten die Chinesen bereits die Hälfte der glyphosathaltigen Herbizide. Und was man von deren wissenschaftlichen Standards halten soll … das überlasse ich Ihnen aber mal.

Unseren Wissenschaftlern ist es jedenfalls gelungen, der amerikanischen EPA – das ist die Environmental Protection Agency, also die oberste Umweltschutzbehörde – zu überzeugen, dass die Grenzwerte in Futtermitteln von 200 ppm auf 6.000 ppm steigen sollten (da sind wohl die chinesischen Standards schon mit eingearbeitet). Und das – hören Sie gut zu -, obwohl THE CORNUCOPIA INSTITUTE in Studien festgestellt hat, dass Glyphosat einer der wesentlichen Auslöser für das Wachstum von Brustkrebszellen via Östrogen-Rezeptoren sein soll. Vergleichbare STUDIEN lagen ebenfalls vor. Können Sie sich alles aus dem Netz herunterladen, wenn es Sie interessiert.

Und trotzdem wird die Behörde die Grenzwerte korrigieren. Und warum? Kommen Sie mal … ich sage es Ihnen unter uns Pastorensöhnen:

Der BOSS der freien Welt ist unser. Können Sie nachlesen. Der Direktor des National Institute of Food and Agriculture  – unser Mann; einer der Stellvertreter in der Food and Drug Administration (FDA), der behördlichen Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der Vereinigten Staaten – /Abteilung: Lebensmittel und Veterinärmedizin – unser Mann.

Glauben Sie, wir hätten den SCHUTZVERTRAG für unsere Firma, der uns von allen Haftungsansprüchen in den USA befreit, die entstehen durch Schäden, die unsere Produkte verursachen, umsonst bekommen. Das war harte Arbeit – viele Dollar und Manpower. Das kann ich Ihnen verraten.

Wenn Sie mich zitieren in Ihrem kleinen Naturschutzverein, dementiere ich das natürlich sofort.

Korruption sagen Sie? Na, hören Sie! … das sind die polit-natürlichen Zustände, auch bei uns in Europa.

Was glauben Sie denn, warum die EU den Prüftermin für Glyphosat, der ursprünglich für 2012 angesetzt war auf 2015 verschoben hat … na? … natürlich wegen TAFTA  … Sie wissen schon: das neue Freihandelsabkommen zwischen USA und EU.

Wenn das erst einmal läuft, dann stelle ich im Namen meiner Firma einen Strafantrag gegen Sie. Wieso? Ganz einfach, weil ich es dann kann. Denn: Sie stören – wenn auch nur ein bisschen – den Ertrag unserer Firma – und das geht dann schon mal gar nicht. Dann entscheidet ein Schiedsgericht von Anwälten – Ihrer ( haben sie `ne Rechtsschutzversicherung?) und unsere -, ob Sie gegen die Intention der Freihandelsverträge verstoßen haben. Natürlich haben Sie – und das kostet….

Dem stimmen unsere Abgeordneten nie zu? Na, dann verrate ich Ihnen mal eine QUELLE … sagen Sie es nicht weiter … und träumen Sie süß.

Was ist mit Ihnen? Leute geht weiter, hier gibt´s nichts zu gaffen. Er hat doch nur sein Plakat fallen lassen.

Warum interessiert Sie dieses nun wirklich abwegige Thema denn eigentlich?

Sie haben was? Einen leeren Glyphosat-Kanister? Wo? … in Obersülzen … im Sausenheimer Graben gefunden? Ist ja süß?

Also Sie sind mir schon ein komischer Vogel! Bisschen zuviel Moralin, gemixt mit Naturenthuasmia, getrunken, was? Na, nichts für ungut. Immer klaren Kopf behalten!

Jetzt habe ich mich aber verplaudert. War nett mit Ihnen zu diskutieren. Haben Sie Kinder?

Vier? Toll – da sehen Sie doch mit Freude in deren Zukunft, oder?

Und Darwin haderte mit Gott

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„Ich kann nicht so einfach wie Andere die Beweise für eine gezielte Erschaffung und allseitiges Wohlwollen erkennen, auch wenn ich es mir wünschen sollte. Es erscheint mir zu viel Elend in der Welt. Ich kann mich nicht davon überzeugen, dass ein wohlwollender und allmächtiger Gott die Ichneumonidae mit der Absicht erschaffen haben sollte, dass sie sich vom Inneren von Raupen ernähren, …“

So schrieb Darwin 1860 in einem Brief an den amerikanischen Naturalisten Asa Gray .

Ichneumonidae  – Darwin meint die gemütliche und auch sehr nützliche Familie der Schlupfwespen, deren  es allein in Deutschland 10000fach geben soll.

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Hedwig Storch (CC-BY-SA-3.0 ), via Wikimedia Commons

Man ahnt, dass der lange Legestachel eine besondere Funktion hat – nämlich die, in andere Lebewesen eigene Eier hinein zu legen – sie so für ihre sich aus den Eiern entwickelnden Larven als Wirtstier zu parasitieren. Die Natur ist auch hier sehr effektiv: Die Schlupfwespe erspart sich die eigene anstrengende, energieverzehrende Brutpflege.

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Hartmut-Haefele, Elias-Haefele (CC-BY-SA-3.0), via Wikimedia Commons

Bei den Schlupfwespen haben sich sehr mannigfaltige Methoden entwickelt, ein Wirtstier zu finden und auszubeuten.

Einige Mitglieder dieser liebenswürdigen Familie, die sich auch nicht scheuen, die Nebenlarven – ihre Geschwister also – zu fressen, zu kanibalisieren, haben die raffinierte Eigenschaft entwickelt, den Stoffwechsel des Wirtstieres so zu „impfen“, dass dessen Immunsystem ausgeschaltet und es somit dem langsamen Tode ausgeliefert ist.

Andere – mehr so die Handwerker in dieser Familie, die Holzschlupfwespen (Rhyssa persuasoria) – erspüren über ihren Geruchssinn Larven von Holzwespen oder Bockkäfern tief in der Rinde von Bäumen und stochern solange  in immer schneller werdenden, drehenden Bewegungen ( bis zu 3 cm tief ), bis sie die Larven finden. Haben sie ihr Opfer erreicht, betäuben sie das Tier mit einer Giftinjektion und legen durch ihren Legebohrer ein Ei in die Larve. Dieser Vorgang der Eiablage kann bis zu einer Stunde dauern. Die später schlüpfende Holz-Schlupfwespen-Larve ernährt sich während ihrer Entwicklungsphase parasitisch von ihrem Wirt.

In Australien gibt es eine – auch für Menschen – sehr gefährliche giftige Rotrückenspinne -, deren Biss tödlich sein kann.

Der Stuttgarter Entomologe Lars Krogman hat nun in Australien eine gewisse Prominenz mit seiner Entdeckung erreicht: Er untersuchte Captain Cook´s Wespe (Agenioideus nigricornis ), die – obwohl kaum mehr als einen Zentimeter groß – ein entschlossener Gegner der Rotrückenspinne ist. Die Wespe attackiert die Spinne, lähmt sie mit einem Stich und legt dann ein Ei auf der Spinne ab. Nachdem die Larve aus dem Ei geschlüpft ist, frisst sie sich regelrecht durch ihr noch lebendes Opfer. Dabei ist sie wählerisch, indem sie zunächst nur die Teile auffrisst, die nicht tödlich sind, damit die Beute so lange wie möglich frisch bleibt.

Wir zucken bei solchen Entdeckungen die Achsel – das ist halt die Grausamkeit der Natur: Der Überlebenszweck findet alle Mittel zum Überleben – oder eben nicht. Pech für die Spezies. Game over.

Darwin hat unseren Platz als Menschen innerhalb der Natur neu eingeordnet: Wir sind Teil der Evolution in der Natur, haben aber das Potential, Zweck und Mittel mit Verstand abzuwägen.

Das passiert seit tausenden von Jahren durch Rituale, Übereinkünfte, Regelwerke mal gut, mal schlecht – menschlich eben -, die aber Menschen zu ihrem Vorteil, wenn sie die Macht dazu haben, außer Kraft setzen können – das ist ein stetes Ringen um den geringsten zivilisatorischen Fortschritt.

So weit, dass wir andere Wesen als Parasiten bei lebendigem Leibe Stück für Stück langsam zu Tode befördern, sind wir doch nicht.

Bei uns heißt das Sklaverei, Kolonisierung, Krieg gegen andere Völker um deren Bodenschätze und deren partielle Vernichtung durch Atomwaffen – also das grobe Legebohrer-Inventar vor und zu Zeiten der beiden Weltkriege, um Menschen und ihre Staaten zu lähmen und auszuweiden.

Heute ist Demokratie mit ihrem sorgsam austarierten und kontrolliertem Regelwerk der Machtbalance von gesetzgebender, ausführender und urteilender Macht – noch dazu in Wahlen kontrolliert durch uns, das wählende Volk, dem Souverän.

Da gibt es mühsam errungene Sozial- und Arbeitsstandards, Regeln für sichere und erschwingliche Energie und Medizin, Regeln für Verbraucher- und Arbeitsschutz etc. – komplizierte und vielfach – global – gesicherte Regelwerke.

In der Demokratie wird dem Menschen sein Recht auf Leben, sein Recht auf Würde, sein Recht auf Unversehrtheit, die auf unverbrüchlichen Gesetzestafeln gemeisselt sind, in Sonntagsreden – religiösen und politischen – im Jahr 52mal garantiert. Dazu noch gratis allen Menschen auf dem ganzen Erdenrund.

Es ist doch nicht vorstellbar, dass WIR, die wir den Auftrag Gottes haben, uns die Erde untertan zu machen, auf einmal diejenigen sind, die als Wirtstiere parasitiert werden – und das noch von unseresgleichen.

Nicht vorstellbar?

Aber die Natur gibt uns doch Beispiele.

Eine Überpopulation von Heuschrecken – also von Fressfeinden nicht kontrollierte – frisst ganze Landesteile kahl – und hinterlässt für andere Wesen Hungersnot und Elend.

Eine wie auch immer durch parasitär verursachte Energieemissionen induzierte Klimaerwärmung erzeugt viel Wasserdampf und damit verheerende Zerstörungen durch Regenfall-Überschwemmungen – vielleicht auch orkanartige Stürme mit all ihren fürchterlichen Folgen.

Bleibt die Grundfrage in unserer von Menschen definierten Welt: Wer ist Parasit, wer ist Wirtstier?

Vor kurzem begannen in Brüssel die Verhandlungen über das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP), das alle Handelshindernisse zwischen der EU und den USA beseitigen soll. Heerscharen von Lobbyisten fielen in Brüssel ein und versuchten ihre Legestachel am riesigen Körper der EU – aber tunlichst am EU-Parlament vorbei – zu platzieren. Multis – besonders Agrarmultis – melden Ansprüche auf ungehinderten Anbau von genmanipuliertem Saatgut und ungehinderten Einsatz von „Pflanzenschutzmitteln“ an. Andernfalls – so ein Recht soll implementiert werden – sollen die EU-Staaten, die sich weigern, das zuzulassen, auf Gewinnverlust vor einem Schiedsgericht  verklagt werden können, das sich zusammensetzt mit Rechtsanwälten, die mal für den, mal für die andere Seite tätig sein könnten – und das unkontrolliert von irgendwem. Arbeits- und Verbraucherstandards stehen neben vielen anderen auch zur Disposition.

Na, wenn das nicht die ideale Position für den konsumierenden Steuerbürger als ideales Wirtstier ist.

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David Shrigley für Süddeutsche Zeitung Magazin, 15.11.2013

 So funktioniert wohl zivilisatorischer Fortschritt unter dem allgültigen Diktat der Natur derjenigen, die sich dem Fetisch Geld mit all ihrer Macht verschrieben haben.

Wie viele Gründe hätte Darwin heute mit Gott zu hadern.

(Mal versuchen in die geleakten Dokumente von wikileaks über den aktuellen Entwurf des TTIP heranzukommen. Wenn der Link funktioniert und nicht – von wem auch immer – ausgebremst wird – chapeau!)

Spinnen für Obersülzens Zukunft

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Eine ältere Obersülzer Generation hat vor längeren Jahren viele Reihen von Pappeln gesetzt, die der Skyline von Obersülzen  – noch – ein charakteristisches Aussehen verleihen. Die Söhne und Enkel dieser vorsorgenden Generation sollten den Ertrag ernten – in Form von Streichhölzern, die aus dem Pappelholz gemacht werden sollten. Heute werden Streichhölzer kaum noch genutzt – aber die Pappeln stehen noch, werfen Schatten auf die Felder, werden morsch und müssen dann gefällt werden. Gut gemeint hat nicht immer ein gutes Ende.

Und das heute in einer Zeit, in der alles durch die ökonomische Verwurstungsmaschine gedreht wird, da muss sich Natur vor allem rechnen.

Sieht für die Pappeln nicht gut aus …

Aber spinnen wir doch mal!

Stellen wir uns eine sich langsam verändernde Obersülzer Landschaft vor, in der es sich nicht mehr lohnt, Quadratkilometer Spargel anzubauen oder intensivste Gemüselandwirtschaft zu betreiben – verändert in eine sanfte grüne Hügellandschaft mit satten Wiesen und glücklichen Kühen. Obersülzer Bärenmarke-Land.

Und mitten drin eine kleine, feine Produktionsstätte, in der die Landfrauen ein sehr erfolgreiches Modelabel für die gestandene Landfrau aufgebaut und designed haben mit superweichen, antiallergischen  Stoffen, die aus Milch gewonnen und gesponnen werden.

Pappellapap? Spinnerei?

Dann schauen Sie mal hier:

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Anke Domaske, Modedesignerin und Biochemikerin hat die Milchfaser erfunden.

Und diese Firma macht sich bereit, viele Einsatzgebiete für Stoffe aus Milch zu erschließen.

Milchzarte Mode aus Obersülzen – das wäre doch was. Modern, zeitlos beständig, ökologisch.

Und die Pappeln könnten ihr verdientes Gnadenbrot bekommen.

 

Alles grünt und trommelt

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Jeder kann sehen, dass der Obersülzer Pappelwald Jahr für Jahr vor sich hinschmilzt. Darum sind manche Vogelarten hier auch so rar geworden.

Aber immer gibt es einen, der stand hält, der sich eine Nische sucht, die zu ihm passt. Das muss nicht ein stiller Wald sein, an dessen Bäumen er nach Liebeslust herum trommeln kann; das kann dann auch ein Obersülzer Garten sein, der ihm – weil voll mit Ameisen – zum Frühstück reicht. Man muss schon genauer hinschauen, wie der bunte Geselle an die Ameisen heran kommt.

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© wikipedia/Zumthie

Ein kleiner Vogel, 31 cm groß mit einer 10 cm langen Zunge – ein Drittel seiner Körperlänge – , mit Widerhaken besetzt, um in den winzigen Ameisengängen nach Ameisen zu angeln.

Wie haben wir immer als kleine Jugendliche gesagt: „Prost, Picus, du Schluckspecht!“ Soviel zur jugendlichen Trommelei.

Trommeln kann diese Art von Vogel – und damit wird klar, wer gemeint ist – bis zu 18 Schlägen in der Sekunde. Das kann selbst der Mann mit dem goldenen Arm, der Gott der Schlagzeuger, nicht. Dabei soll die Geschwindigkeit des Meißelschnabels bis zu 1000 km/h – also Jet-Geschwindigkeit – erreichen können. Ein Glück, dass Kopf und Gehirn durch den federnden Schnabel und seiner speziellen Drehbewegung geschützt sind, der die Wucht der Erschütterungen umleitet und abpuffert.

Unser Grünspecht (Picus viridis) ist nicht ganz so eifrig mit dem Trommeln wie seine anderen Spechtgenossen, weil er sich auch auf der Erde – wegen der Ameisen – gut bewegen kann.

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Wenn man der Stimme des Grünspechts lauscht ( hier geht das sehr gut ), dann wird auch verständlich, warum  der römische Kriegsgott Mars, dieser eherne Knochen, von den schönen Regimentsfarben dieses Vogels und von seinem Gesang Kenntnis genommen hat und den Grünspecht beauftragte, den Hirten Faustulus zu den notleidenden Zwillingen Romulus und Remus zu schicken. Die verdursteten gerade, weil die Wölfin nicht genug Milch hatte. So kamen die Gründer von Rom durch den Grünspecht und Faustulus in menschliche Obhut und Fürsorge. Das Ergebnis lässt sich in Geschichtsbüchern nachlesen. Nicht aber, wer der Retter war: der Grünspecht.

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Und einer seiner Nachfahren treibt sich nun in Obersülzer Gärten rum. So führen alle Wege schließlich doch nach Rom.

Nun ist er endlich fort

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Wer hätte das noch erwartet? Nach langen Monaten grau-kalter Witterung ist er, der Winter, nun endlich auf magische Weise für tot erklärt worden.

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In Feld und Flur tut sich nun etwas. Aber wer meint, dass es sich hier um eine fröhliche Zusammenkunft zum Zwecke eines fröhlichen Winteraustreibens handelt, …

 

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… der irrt sich sehr.

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Hier wird intensiv frühgezwiebelt und gespargelt auf Teufel komm raus, um die Zeit, die der Winter gekostet hat, wieder herein zu holen.

Aus den Niederungen des vorderpfälzischen Gartenlandes zieht es die Agrar-Produzenten verstärkt in unsere Gefilde. Soll die Produktion ausgeweitet werden? Fehlt es den vorderpfälzischen Böden inzwischen an Kraft und Saft?

Wie entwickeln sich eigentlich Böden, die jahrzehntelang intensivst mit teilweise zwei Ernten im Jahr bewirtschaftet wurden? Wann ist der Zeitpunkt für den Kollaps eines solchen Bodensystems gekommen?

Aber wie so oft naht Rettung aus den Vereinigten Staaten mit seinen gentechnisch optimierten Saaten, die nun in den USA völlig risikofrei eingesetzt werden können.

US-Präsident Obama hat am 26. März 2013 ein Gesetz – gewissermaßen eine Lex Monsanto – unterzeichnet, mit dem Zusatz, „ dass Gerichte den Vertrieb und Anbau von genmanipulierten Saatgut auch dann nicht mehr verhindern können, wenn Zweifel an der Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit besteht. Voraussetzung ist, dass das Landwirtschaftsministerium den Anbau genehmigt hat.“ (Quelle: hier und hier)

Und wie wir die EU kennen, wird sie versuchen, diese Prozedur auch für uns heilsam werden zu lassen.

Noch ist es nicht so weit. Freuen wir uns an den Bildern, die uns der heimische Frühling beschert.

 

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Ohne Alternative?

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Das heißt ja heute so: Bankenverluste zahlt der Steuerzahler – alternativlos; Einsatz von Soldaten in exotischen Ländern – alternativlos; Einsatz von Herbiziden – alternativlos …

Die Suche nach anderen Lösungsmöglichkeiten gilt schon als visionäre Utopie. Und wie sagte schon der alte Altbundeskanzler Schmidt: „Wenn Sie Visionen haben, gehen sie zum Arzt.“

Nun haben sich Agrarwissenschaftler an der Marsden-Farm der Universität Iowa – also in Monsanto-Land – daran gemacht, Alternativen zum alternativlosen Einsatz von Herbiziden zu erproben und die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht.

IOWA, wikipedia commons

In dieser Feld-Studie wurden von 2003 – 2011 verschiedene Anbauweisen untersucht:

  1. Typischer Mittelwest-Anbau von Getreide und Sojabohnen im jährlichen Wechsel unter Einsatz von Herbiziden.
  2. Dreijähriger Fruchtwechsel von Getreide, Sojabohnen und Hafer.
  3. Vierjähriger Zyklus von Getreide, Sojabohnen, Hafer und Alfala.

In den längeren Zyklen wurde Viehdung als Düngemittel eingesetzt.

Bild: PLOS

Die Ergebnisse waren erstaunlich:

  • Die längeren Fruchtwechsel erbrachten höhere Erträge von Getreide und Soja.
  • Der Einsatz von Herbiziden und nitrogenen Düngemitteln wurde um 88 % reduziert.
  • Die toxischen Mengen im Grundwasser wurden um das 200fache gemindert.
  • Die Profite verminderten sich um keinen Cent.

Einer der Autoren der Studie, Adam Davis, vom U.S.D.A.’s Agricultural Research Service, einer staatlichen Institution, sagte:

„Wir haben nichts anderes gemacht als die alten Iowa-Farmer früher und fanden dabei heraus, dass wenn wir die natürlichen Kräfte nicht bekämpfen, dann helfen sie uns: Insekten, Nage- und andere Tiere machen ihre Arbeit, indem sie Unkräuter und ihre Samen fressen.

Tröstlich: Wenn unsereinen mal wieder die Vision einer weitgehend pestizidfreien Landwirtschaft und seiner Früchte überkommt, dann müssen wir nicht sofort zum Arzt rennen – einfach noch einmal in der Studie nachlesen – und die Alternativlosigkeit hat ein wenig von ihren Schrecken verloren.

FÜRCHTET EUCH NICHT!

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Obersülzer Bürger (O.B):

Ich habe da mal eine Frage zu Ihren Pflanzengiften.

CAMPOFREE-Sprecher:

Fragen Sie, fragen Sie! Wir von CAMPOFREE, einem der weltweit größten Produzenten von Herbiziden ( von Pflanzengift reden wir eigentlich ungern ), sind immer bereit, Fragen zu beantworten.

O.B:

Wir räumen jedes Jahr bei uns auf, die Gräben, die Ackerraine und so. Und da haben wir im Frühjahr einen geleerten Glyphosat-Kanister gefunden. Schauen Sie mal auf dieses Etikett, welche Warnungen da ausgesprochen werden. Das ist doch ein gefährliches Zeug, das da auf die Felder und Pflanzen gespritzt wird.

CAMPOFREE:

Na ja, Sie kennen das doch von den Beipackzetteln zu Medikamenten. Da stehen auch immer alle Nebenwirkungen drauf, die niemals eintreten werden. Wenn nur einer mal seinen Finger in Glyphosat steckt und ableckt, dann haben wir unter Umständen gleich eine Millionen-Dollar-Klage am Hals. Alles schon da gewesen. Das schmälert – wenn wir verurteilt werden sollten (kommt aber praktisch nie vor!) – unsere Rendite. Und das können wir gegenüber unseren Aktionären nicht verantworten.

Ansonsten besteht gar KEIN GRUND ZUR BESORGNIS.

O.B:

Sie können mir doch nicht erzählen, dass Glyphosat ohne Wirkung auf Getreide, Mais und Soja etc. ist. Das wird doch praktisch immer gespritzt – vor der Aussaat, kurz vor der Ernte und nach der Ernte.

CAMPOFREE:

Ja, das Austragen von Glyphosat soll doch auch Wirkung zeigen. Und dass es wirkt, sehen Sie doch schon daran, dass wir laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit seit etwa 1995 unseren Einsatz von 1400 Tonnen auf heute 5000 Tonnen fast vervierfacht haben. Gutes setzt sich halt durch. Und Sicheres ebenfalls.

Denn schauen Sie: Die deutsche Bundesanstalt für Risikoforschung (BfR) hält Glyphosat für eines der am besten untersuchten Pflanzenschutzmittelwirkstoffe (wie wir das am liebsten bezeichnen). Die EU hat eine Pestizid-Datenbank erstellt, welche für über 300 Lebensmittel die zulässige Glyphosatmenge (mg/kg) genau festlegt. Sie werden sehen, dass die meisten Lebensmittel Rückstände im Bereich von 0,1 – 0,5 mg/kg enthalten dürfen. Nun gut, für Ölsaaten und Getreide gelten geringfügig höhere Werte von 10 – 20 mg/kg.

So sorgfältig arbeiten wir, denn nicht nur bei uns arbeiten die BESTEN DER BESTEN DER BESTEN, SIR! in der Forschung, sondern auch in diesen deutschen Behörden. Nicht umsonst konnten wir die Unbedenklichkeit von Glyphosat so überzeugend nachweisen, dass die bisherigen Grenzwerte vor wenigen Monaten herauf gesetzt werden konnten. In diesem Jahr sollte eine Risikoüberprüfung stattfinden, aber wir konnten die Behörden dazu ermutigen, diese erste 2015 vorzunehmen.

Dazu müssen Sie wissen, dass die Pflanzenschutzchemiker-Community überschaubar ist:

Gemeinsamer Doktorvater hier, Bundesbruder da, Wechsel aus unserer Privatwirtschaft zu den überwachenden Behördeninstituten und umgekehrt – das ergibt einen regen Informations- und Erfahrungsaustausch. Dass wir es fast geschafft haben, eine ehemalige Mitarbeiterin eines großen Pflanzenschutzkonzerns direkt in den Verwaltungsrat der EFSA – die EU-Lebensmittelbehörde zu platzieren, spricht doch für die Qualität unserer Beratung. VERTRAUEN SIE UNS – WIR WISSEN BESCHEID!

O.B:

Ich lese gerade in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG vom 26.10.2012, dass viele Beikräuter mit 100 Unterarten inzwischen gegen Glyphosat resistent geworden sind.

CAMPOFREE:

Ja, daran können Sie das Wirken der Evolution in der Natur sehen. Immer ist sie uns einen Schritt voraus.

Doch wir empfehlen den Bauern, eine höhere Dosis von Glyphosat oder andere Wirkstoffe, z.B. 2,4-D beizumischen – und schon ist das Problem gelöst.

O.B:

2,4-D ? Ist das nicht ein Wirkstoff, der in Agent Orange, das große Teile von Nordvietnam im Vietnam-Krieg entlaubt hat, enthalten ist?

 

AP, File, 1966

CAMPOFREE:

Jetzt fragen Sie aber nicht mehr – jetzt behaupten sie einfach!

Und – Sie wissen doch: Auf die Dosierung kommt es an. Das ist doch in der Homöopathie genau so.

O.B:

Aber die hat nicht so gravierende Auswirkungen, wie es Glyphosat zu haben scheint.

Da müssen Sie sich nur mal die Studie, die im September 2012 im FOOD AND CHEMICAL TOXICOLOGY JOURNAL in New York veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse, die hier vorgestellt werden sind doch erschreckend:  200 Laborratten über ihre Lebenszeit beobachtet und gefüttert mit genmanipuliertem Mais und Roundup erkrankten an Krebs, verschiedenen Organschäden, hatten Fehlgeburten usw.

CAMPOFREE:

Ach, wissen Sie, untersucht wird viel. Kommt nur darauf an wie! Unsere EFSA – unsere European Food Safety Authority hat doch in ihrem Statement überzeugend dargelegt, dass viel zu wenig Versuchstiere an dem Versuch beteiligt waren.

O.B:

Aber Frankreich und Russland haben Glyphosat inzwischen verboten und in Bayern wird gewarnt vor der Verfütterung von Stroh und Mähgut, das glyphosathaltig sein könnte.

CAMPOFREE:

Frankreich und Russland greifen hier erheblich in den freien Welthandel ein. Das geht so natürlich nicht. Und wir werden unseren ganzen Einfluss geltend machen, da können Sie darauf vertrauen.

O.B:

Aber was FAKT, das Magazin vom MDR, am 14.8.2012 berichtete, wirkt auf mich nicht gerade Vertrauen erweckend.

Da stellt Prof. Monika Krüger, Mikrobiologin am Institut für Bakteriologie und Mykologie Leipzig, einen Zusammenhang her zwischen glyphosathaltigen Rückständen in Futtermitteln und dem massenhaften Sterben von Rindern. Außerdem hat sie den Urin von landwirtschaftfernen Menschen untersucht – und was fand sie da: Glyphosat.

Macht Sie das nicht nachdenklich.

CAMPOFREE:

Wissen Sie, ich werde ja nicht für Nachdenklichkeiten bezahlt. Ich werde dafür bezahlt, dass ich Vertrauen schaffe, Vertrauen in unsere sicheren und für den Menschen nicht schädlichen Produkte.

Lassen Sie sich nicht irre machen! FÜRCHTEN SIE SICH NICHT!

Und grüßen Sie mir Obersülzen, gutes Ackerland, gute Kunden da.

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