Ein Wesen namens Bien -50 Millionen Jahre alt

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„Das älteste bisher entdeckte Bienen-Fossil, ein Exemplar der Art Melittosphex burmensis, wurde in burmesischem Bernstein gefunden und wird auf ein Alter von 100-110 Millionen Jahren geschätzt. Da jedoch vermutet wird, dass es sich hier nicht um eine Biene, sondern eine Wespe handeln könnte, war dieses Fossil für die Forscher nicht brauchbar. Das älteste Fossil, welches sie in ihre Untersuchung mit einbezogen, war ein Exemplar der Art Cretotrigona prisca aus der späten Kreidezeit. Das exakte Alter ist umstritten, aber man nimmt an, das Fossil könne 65 Millionen Jahre alt sein. Damit hat diese noch den einen oder anderen Saurier sehen können.“[ (Quelle) ]

Der Imker und Tischler Johannes Mehring war der erste, der den Bienenschwarm als „Einwesen“ zu betrachten.
Der Soziobiologe Jürgen Tautz geht heute noch weiter und vergleicht den Bien mit einem Säugetier.
Zu dieser Gattung gehören auch wir Menschen, die Nutznießer der Symbiose mit den Bienen. Dass Menschen sich als die Krone der Schöpfung betrachten und daraus das Recht ableiten, die Natur dem Zwang von Nützlichkeit und Profit zu unterwerfen, kündigt alle symbiotischen Zusammenhänge auf, von denen der Mensch existenziell abhängig ist.

Timm Koch hat ein lesenswertes Buch geschrieben:
Timm Koch: Herr Bien und seine Feinde.2018, Frankfurt/Main (Westend-Verlag ), 20 €.
Koch – ein engagierter und praktizierender Imker – beleuchtet in einer sehr persönlichen, kurzweiligen Weise seine Beziehung zum Bien, dessen Herkunft, Lebensweise und aktuelle Bedrohung.

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(Das Buch gibt es beim lokalen Buchhändler des Vertrauens.)

Willibald, der Baggerführer, war`s nicht

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Der Baggerführer Willibald war`s nicht. Er ist Profi. Fein säuberlich hat er von der fast 200 m langen Streuobstwiese ca. 30 m stehen und den Schlußverlauf fachmännnisch abgerundet auslaufen lassen.

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Und da jeder Schüler – auch einer mit dem Förderschwerpunkt G – bereits in der ersten Berufpraktikumswoche verinnerlicht hat, nichts aber gar nichts ohne Auftrag zu tun, hat auch Willibald mit seiner anspruchsvollen Fachausbildung zum Baggerführer nichts ohne Auftrag getan. So bewegte er seinen schweren Bagger entlang grün gestrichener Messpunkte einfühlsam entlang und räumte auch nur die grün gezeichneten Apfelbäume sorgsam beiseite – ganz so wie ein professioneller Baggerführer innerhalb seines Auftrages agiert.

Einige wenige Apfelbäume hat er ausgespart, weil sie nicht grün angemalt waren.

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Also Willibald, der Baggerführer, hat seinen Job – gemäß einem Auftrag – fach- und sachgerecht ausgeführt und fuhr rumpelnd – nach halb ausgeführter Arbeit – mit seinem Bagger von dannen.

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Bleibt noch der geheimnisvolle Unbekannte, der inmitten des ausgewiesenen Naturschutzgebietes die grünen Messmarken am Boden und an den dem Projekt im Wege stehenden Apfelbäumen gepinselt hat.

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Auch er wird nichts ohne Auftrag gemacht haben. Die Frage nach dem verantwortlichen Auftraggeber für diese Zerstörung bleibt noch im Dunkeln.

Wenn man bedenkt, wer alles bei der Erstellung eines Bebauungsplanes gehört wird und Stellung nehmen muss, wie u.a.

– Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land, – Fachbereich 1-
– Verbandsgemeindewerke Grünstadt-Land
– Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd,
– Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz – Neustadt an der Weinstraße
– Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz – Dienststelle Neustadt-
– Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, Speyer
– Kreisverwaltung Bad Dürkheim – Untere Naturschutzbehörde –
– BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim
– NABU Eisenberg/Leiningerland, Obrigheim,

– nicht zu vergessen, der über jeden Planungsschritt informierte Gemeinderat,

dann wird sich feststellen lassen, wie es zu dem Aushub eines ca. 3000 qm großen Areales gekommen ist, weil alle Beteiligten dem BauGesetzbuch, und hier dem § 1 Abs. 6 und 7, verpflichtet sind, in dem es heißt, dass bei der Aufstellung der Bauleitpläne „„die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushaltes, des Wassers, der Luft und des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen sowie das Klima“ zu berücksichtigen sind.

Und deshalb ist es schlicht ausgeschlossen, dass der Wegfall der ursprünglich vorgesehenen Regenrückhaltefläche (ca. 900 qm) im nordwestlichen Teil des Bebauungsgebietes zugunsten dreier zusätzlicher Bauplätze durch die Zerstörung von ca. 3000 qm geschützter und vom Steuerzahler bezahlter Streuobstwiese kompensiert werden soll.

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Nun sind weitere Arbeiten zunächst verboten worden. Wir sind gespannt, wie mit dem der Allgemeinheit und der Natur entstandenen Schaden verfahren wird.

Wild gewordener Bagger in Obersülzen

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Aus aktuellem Anlass greifen wir auf unseren Blog-Eintrag vom 12. März 2011 zurück:

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Erziehung in O

Wem kommt bei diesem Anblick nicht die Erinnerung an Buffalo Bill´s Holster für den sechschüssigen Colt?

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Und die Vorstellung von einer Prärie erfüllt diese Obersülzer Örtlichkeit am Samstag, 12.3.11, „at High Noon“ auch recht genau – ….

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… und ist doch nur eine kleine Streuobstwiese auf der die Kunst des Erziehungsschnittes an Obstbäumen zelebriert werden sollte.

In Erwartung der ausgewiesenen Experten …

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… harrte eine kleine Schar von wissbegierigen BuB´lern der Dinge – und wurde nicht enttäuscht.

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Denn vor der erzieherischen Tat steht die akrobatische Leistung – dargeboten von tollkühnen Männern.

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Atemlos bestaunt …

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… und kurz entschlossen nachgeahmt.

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In der Praxis entwickelten G. Schumann und U. Heinze die hohe Schule des Erziehungsschnittes, bei dem die vielfältigsten Faktoren berücksichtigt werden sollten: Statik des Baumes, Stellung der Äste zueinander, Beschnitt von sich gegenseitig hemmenden Ästen usw. …

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… für Laien gleichermaßen verwirrend wie faszinierend.

————————– Ende des Eintrags von 2011 ————–

Soweit der damalige Eintrag, der Ausdruck gibt von der Pflege der 20 hochstämmigen Obstbäume auf der Streuobstwiese östlich der Heidesheimer Straße entlang des Landgrabens. Dieses Grundstück – Eigentum der Verbandsgemeinde Grünstadt (die das Eigentum der Bürger zu treuen Händen verwaltet) – diese schöne Streuobstwiese wurde mit Hilfe der Aktion Blau und mit der Renaturierung des Landgrabens – also mit öffentlichen Steuergeldern – nach dem genehmigten Plan vom 1.2.2006 eingerichtet, im Jahr 2007 bepflanzt und am 14.8.2008 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von der damaligen Umweltministerin Conrad der Öffentlichkeit übergeben.

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In den letzten Wochen wurde diese Streuobstwiesenidylle radikal zerstört, mindestens 8 der fruchttragenden Obstbäume wurden mit ihren Früchten gefällt, das Gelände großflächig mit Baggern aufgewühlt.

Und niemand will`s gewesen sein. Die Bagger sind wohl in einer dunklen Nacht vom Himmel gefallen. Und da eines Baggers Schicksal nun mal das Baggern ist, hat er selbständig das getan, was eben seine Aufgabe ist. Und hat gebaggert und gebaggert, ohne Sinn und Verstand – und wenn ihm nicht der Treibstoff ausgegangen wäre, hätte er ganz Obersülzen umgelegt.

So sieht das ehemalige Streuobstwiesenidyll heute aus:w10.Unbekannt

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Auf dem letzten Bild ( Blick nach Westen zur Heidesheimer Straße ) ist rechts der benachbarte Landgraben zu sehen.

Weiß wer von der Zerstörung?

Obersülzer Gemeinderat? Wurde er mit dieser Maßnahme befasst? Dem Vernehmen nach nicht.

Die Abteilung Umwelt und Bauen bei der Verbandsgemeinde? Maßnahme unbekannt und nicht veranlasst.

Die Verbandsgemeindewerke? Leitung nicht erreichbar.

Untere Wasserbehörde beim Landkreis? Dort weiß man von nichts.

Obere Wasserbehörde, die SGD-Süd in Neustadt? Genehmigung noch nicht erteilt.

Der Gewässerverband Isenach‐Eckbach, der die Pflegemaßnahmen im gesamten Renaturierungsgebiet ausführt, hat über die mit Baggergewalt durchgeführte Nutzungsänderung keine Information.

Nun gut, es war Wurstmarkt, Urlaubszeit – und dann die vielen Weinfeste. Da gibt es in den Verwaltungen nun mal personelle Durststrecken, und es lässt sich nicht so schnell feststellen, ob diese Zerstörung teuren, öffentlichen Eigentums überhaupt jemand angeordnet hat.

Bis das so weit ist, war`s der Bagger, maschinendumm und dumpf gewalttätig, ohne jedes Empfinden für die Natur und den Steuerbeutel der Bürger.

Und wenn sich herausstellt, dass es doch jemand von den sogenannten Verantwortlichen war, fällt das Urteil auch nicht anders aus.

Von wegen – schneller Kulturwandel: Nicht bei Vogeljägern!

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„Waren die Italiener auf dem Lande früher nicht berüchtigte Vogelfänger? Da kann mal wieder sehen, in welchen massiven Schüben sich in unseren Zeiten Kultur entwickelt.“

Das waren Sätze in meinem letzten Blogeintrag.

Jetzt muss ich zornig sagen: Naiv, unwissend, zu vertrauensselig – kurz: so schnell schalten Kulturen nicht um!

Bereits im Juni 2011 hat der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen ( „Die Korrekturen“ , „Freiheit“ )

die jagdliche „Tradition“ der Vogeljäger in Italien, Malta und Zypern angeprangert:

 „Die Menschen rund ums Mittelmeer haben über die Jahrtausende stets Zugvögel als zusätzliche Proteinquelle geschossen. Diese Nutzung ist folglich tief in den regionalen Kulturen verankert. Heutzutage schrumpfen die Vogelbestände in Westeuropa jedoch wegen der Zerstörung ihrer Lebensräume und der intensiven Landwirtschaft dramatisch. Die Jagd auf die meisten der Zugvogelarten lässt sich ethisch nicht mehr rechtfertigen und ist mittlerweile illegal. 

Der größte Teil des Tötens geht daher auf das Konto von Kriminellen: Gesetzesbrechern auf Malta, Fallenstellern in Frankreich, Spanien und Norditalien, organisierten Verbrechern in Süditalien und auf Zypern. Die maltesische und zypriotische Regierung missachten und widersetzen sich seit Langem der europäischen Vogelschutzrichtlinie, so dass sich der gesamte Staat zum Komplizen und Mitschuldigen am Töten macht. Vor allem der Einsatz von Leimruten, um Singvögel zu fangen, ist besonders grausam. „

Das ganze Interview bitte nachlesen  hier

Maskenwürger in Leimfalle

Zu den brutalsten Methoden der Vogelfänger zählen die Leimruten: Stöcke und Zweige, die mit stark klebrigem Kleister bestrichen werden und an denen die Vögel wie dieser Maskenwürger festhaften. Mitunter dauert ihr Kampf Stunden, bis sie entkräftet sterben oder getötet werden. Neben kleinen Singvögeln, die verspeist werden, verenden daran auch Eulen oder Reptilien.

Quelle: Wissenschaft-Online

Während in Rom den Staren eine von gelegentlichen Alarmschreien gestörte Idylle gewährt wird, gut für`s Image!, geht es in Italien den Zugvögeln, die Rom nicht mal voll scheissen, an das Leben.

Das Komitee gegen den Vogelmord e.V. hat dokumentiert, mit welchen atavistischen Gelüsten Jäger die Zugvögel abknallen.

Auf  Youtube ist zu sehen, wie der im Stammhirn verortete Jagdinstinkt wüten kann, wenn er kulturell – und wohl auch politisch – ohne Sanktionen bleibt.

http://www.youtube.com/watch?v=YvraTjbOdDo

Das kann man – wie ich finde – nur in ohnmächtigem Zorn anschauen. Und wer glaubt, aus dieser Ohnmacht agieren zu müssen, der soll eine hier vorbereitete Protestmail an den neuen italienischen Umweltminister schicken.

Und als ob das noch nicht genug zu diesem schlimmen Thema ist, kommt noch eine von unseren Premiummedien nicht beachtete Meldung herein:

In der Europäischen Union möglich: LKW mit zehntausend toten Singvögeln gestoppt!

Und wir wundern uns, dass wir auf unseren Vogelerkundungen immer weniger Blaukehlchen, Stieglitze, Wacholderdrosseln, Misteldrosseln, Rohrammern und Bachstelzen antreffen. Alle in italienischen Gourmet-Mägen verschwunden …